Schulhistorie
Die Gründungen des Siegerland-Kollegs und der Abendrealschule Siegen, die bald um den Zweig des Abendgymnasiums erweitert wurde, waren frühe Zeichen für den Anfang der sechziger Jahre auch in Südwestfalen einsetzenden Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft. Im Jahr 1962 schloss eine der letzten Eisenerzgruben, die »Neue Haardt« am Fuß des Haardter Bergs. Die Fördertürme sind längst abgebaut. Dafür ragen seit 1972 oben auf dem Haardter Berg die Türme der Universität in den Himmel: Statt Eisenerz wird in Siegen heute Wissen gefördert.
Einen nicht geringen Beitrag hierzu liefert das 2017 neu gegründete Weiterbildungskolleg Siegen, das die Kräfte beider »Eltern« bündelt und mit seinem umfassenden und durchlässigen Bildungsangebot – vom Hauptschulabschluss über den mittleren Schulabschluss bis hin zum Fachabitur und Abitur – wichtige Impulse für die aufstrebende Region Siegerland setzt.
In fünf Jahrzehnten haben mehrere tausend junge Erwachsene das Angebot der beiden Weiterbildungsinstitute genutzt, um einen höheren Schulabschluss und sozialen Aufstieg zu erreichen. Doch nicht allein die Studierenden profitieren von den erworbenen Qualifikationen, sondern eben auch Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Die Mehrzahl der Absolventen kommt aus dem Siegerland, dem Sauerland und dem Westerwald, einige auch aus Hessen. In den sechziger Jahren besuchten vor allem männliche Studierende die beiden Schulen. Anfang der siebziger Jahre stieg der Anteil der weiblichen Studierenden deutlich, heute ist das Verhältnis fast ausgeglichen. Auch die Zahl der Studierenden mit Migrationsgeschichte wächst seit einigen Jahren beständig.
Zu den bekannten Absolventen gehört unter anderem die Juristin Elke Büdenbender, die Ehefrau des derzeitigen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier.
1963
1965
2017